Samstag, 29. November 2014

Christen Dürfen Götzen Dienen!

(Es folgt eine Parodie...)

So lange ich mich daran erinnern kann, wollte ich Götzen anbeten. Es ist nicht, dass meine Eltern mich so aufgezogen haben. Haben sie nicht. Ich bin in einem liebenden sicheren christlichen Elternhaus groß geworden. Aber von der Kindheit an bis heute, ist mein Herz Götzen hingezogen gewesen. In der Tat, wenn ich ehrlich bin, ist eine prägende Eigenschaft meiner Identität die Sehnsucht, etwas anderes - sei es Geld, Macht, Beliebtheit, Erfolg, Sex oder Einfluss - an der Stelle Gottes in meinem Leben zu setzen. So bin ich halt.

Viele Jahre lang wurde mir gesagt, dass der Götzendienst sündig sei. Als guter Christ habe ich gegen meine Götzenliebe gekämpft, und Buße getan, wo ich Fehler machte. Aber diese Sehnsucht ist nie weggegangen. Ich wollte, dass sie geht, aber sie ist geblieben.

Deswegen ist ein solch großer Segen für mich zu entdecken, dass den einen Gott und ihn allein anzubeten, doch nicht für alle ist. Es gibt tausende Christen, die auf treuen und liebenden Weisen ihre Anbetung Gott und den Götzen Ausdruck geben, ohne dass sie dabei ihren Glauben oder ihr Schriftverständnis kompromittieren. In den letzten Jahren habe ich endlich den Mut gefunden, zu bekennen, dass ich auch zu dieser Gruppe gehöre. Ich möchte jetzt einige Gründe nennen, wieso ich glaube, dass der Götzendienst und das Christentum durchaus kompatibel sind.

Ich fange mit meiner eigenen Story an. Ich bin evangelikal, habe ein hohes Schriftverständnis. Zur Zeit studiere ich auf ein PhD in Biblical Studies bei King's College London, welches mein drittes theologische Studium ist. Ich kenne die Ursprachen und den jetzigen Zustand der akademischen Forschung. Doch, nach einer langen Zeit des Studiums und des Gebets, habe ich die befreiende Wahrheit entdeckt, dass es möglich ist ein götzendienerischer Christ zu sein. Darüber hinaus haben nicht wenige evangelikale Autoren die traditionelle Anbetung Gottes in Frage gestellt. Einige ihrer Büchern plädieren überzeugend dafür, dass wir der Vielfältigkeit der Urzeugen in ihren damaligen Kontexten zuhören, damit wir eine christusähnliche Demut, Offenheit und Inklusivismus unseren götzendienerischen Geschwister gegenüber zeigen.

Einige bei der Lektüre dieses Artikels, wollen natürlich sofort zu den intoleranten Stellen bei Sankt Paulus, um den fundamentalistischen Berg zu sichern, und das Dialog zu verhindern. Doch betrachten wir das schriftliche Material, so fallen zwei Dinge auf. Erstens, die Mehrheit der Hinweisen auf Götzen und Götzendienst in der Bibel kommen im Alten Testament - dasselbe OT, das uns sagt, dass wir keine Meeresfrüchte essen, oder Stöcke am Samstag sammeln dürfen. Wenn die Verfechter der Monolatrie Speck essen, und am Wochenende Auto fahren, zeigen sie zu recht, dass wir uns von den AT Geboten distanzieren sollen.

Zweitens, und noch von größer Bedeutung, sollen wir die ganze Bibel im Licht der Herangehensweise Jesu lesen. Christ sein heißt eine Jesus-Person zu sein. Das eigene Leben auf seine Prioritäten zu bauen, nicht auf die von nachkommenden Theologen. Schauen wir uns Jesus an, merken wir, dass Er alle willkommen geheißen hat, die zu ihm kamen. Auch diejenigen, die von der einen Gott anbetenden Gruppe abgelehnt wurden. Wir merken auch, dass Jesus überhaupt nichts über Götzen in den vier Evangelien gesagt hat. Konservative Theologen, manche sind meine Freunde, oft übersehen diesen Punkt in der Hitze der Debatte, aber für die, die Jesus lieben, soll dieser Punkt das Herz der Diskussion sein.

Jesus hatte kein Problem mit Götzendienst.

Er hat alle angenommen, egal wie viele Götter sie angebetet haben. Wollen wir wie Er sein, so sollen wir dieselbe inklusive Herangehensweise adoptieren.

Wir sollten uns auch dran erinnern, dass so wie wir mehr über das menschliche Gehirn gelernt haben, so haben wir mehr über Götzendienst gelernt, das die biblischen Autoren gar nicht wussten. Die Propheten und Aposteln wussten nichts von Cortexen oder Neuronen, oder dass manche Menschen genetisch eher dazu geneigt, Götzendienst anzubeten, deswegen haben sie nicht darüber geredet. Aber so wie wir mehr über die Genetik und Hormonen usw. gelernt haben, so haben wir entdeckt, dass manche Tendenzen - der Alkoholismus, zum Beispiel - von unserer Biologie kommen. Deswegen können sie nicht ethisch abgelehnt oder verurteilt werden. Den wissenschaftlichen Befund diesbezüglich zu ignorieren, ist wie die Behauptung, dass die Erde noch flach sei.

Mit diesen grundliegenden Idee besprochen, können wir uns endlich Paulus zuwenden. Leider ist er von den einen Gott anbetenden Fundamentalisten häufig als Sturmbock genutzt worden. Lesen wir seine Schriften, so fällt uns sofort auf, ist das bei der berühmtesten Sturmbockstelle (Römer 1), das Problem tatsächlich gar nicht Götzendienst ist! Das Problem, wie Paulus es beschreibt, ist nicht, dass Menschen Götzen anbeten, sondern dass sie die Herrlichkeit des ewigen Gottes verwandelt in das Gleichnis eines Bildes (1:23). Paulus spricht nicht über diejenigen, die von der Natur aus götzendienerisch sind. Er spricht von denen, die von der Natur aus den Gott Israels angebetet haben, und dies für die Anbetung von Götzen ausgetauscht haben. Was sonst könnte das Wort "verwandelt" überhaupt bedeuten?

Nicht nur das, sondern keine von seinen Hinweisen beziehen sich auf den Götzendienst, der uns heute bekannt ist; das jemand etwas mehr als Gott liebt. Paulus, als hellenisierter römischer Staatsbürger hatte einfach keine Kategorie für so etwas. In seiner Welt bedeutete Götzendienst, dass man sich körperlich vor Stamm- oder Hausgottheiten niederbeugt; also vor Statuen aus Metall, Holz oder Stein. Die Anbetung von Geld, Macht oder Sex oder Beliebtheit hatte nichts mit seinen Verboten zu tun. (Einige sehen eine Ausnahme in seinem Verbot von Begierden als Götzendienst in Eph 5: 5 und Kol 3: 5, aber diese Stellen zeigen offensichtlich seinen Wunsch als Jude des ersten Jahrhunderts, die Zehn Gebote zu ehren.

Anders gesagt, wenn Paulus von Götzendienst spricht, denkt er nicht über die Götzenanbetung, die wir heute kennen. Als Nachfolger Christi wäre er genauso schockiert als Jesus, wenn er sehen könnte, wie seine Wörter in der Geschichte verdreht worden sind, um moderne Götzendiener wie ich und viele meiner Freunde auszuschließen. Jahrhunderte lang hat die Kirche die Stimme der Götzendiener genau wie die Stimme der Sklaven und Frauen ignoriert. Es ist längst an der Zeit, dass wir erkennen, dass weder Jesus noch Paulus überhaupt ein Problem mit Götzendienst hatten.

Offensichtlich ist das hier ein Beitrag zu einem fortlaufenden Gespräch und nicht das letzte Wort zum Thema. Aber ich hoffe, Sie werden die Schriften und Ihre Herzen forschen, und den Beweis erneuert betrachten, und in der Zwischenzeit die nicht verurteilen, die Ihre Meinung nicht teilen. Vielleicht, nur vielleicht, können wir doch Raum in der Kirche für die schaffen, die wie ich ihr ganzes Leben lang mit der Herausforderung des Götzendienstes gerungen haben.

Mittwoch, 26. November 2014

Ich Kenne Gottes Plan Für Dein Leben!

Wenn du an Jesus glaubst, so ist Gottes Plan für dich, dass Du ...

- Teil einer Ortsgemeinde wirst und bleibst, wo Gottes Wort gepredigt wird und du der Gemeinde dienst (Apg 5: 13; Heb 13: 7; 1 Kor 5: 4).

- in der Nachfolge Christi bleibst, sein Wort schätzt und ihm ähnlicher wirst, (Joh 17: 17; Röm 8: 29; 1 Thess 4: 3).

- dankbar in allen Situationen Gottes Gnade zu dir preist (1 Thess 5:17-19).

- dein Denken durch Gottes Wort erneuerst (Röm 12: 1-2).

- zum Gott als Vater im Namen Jesu betest (Eph 2: 13, Matt 6: 9).

- Leiden erfährst, um standhaft im Glauben zu bleiben, und Gemeinschaft mit Christus in seinen Leiden zu haben (Phil 3:9, 1 Thess 2: 3).

- ewig mit dem Herrn Jesus bleibst (1 Thess 4: 18).

- keinen Zorn sondern das Heil in Christus erfährst (1 Thess 5: 10).

Dienstag, 25. November 2014

Das Gebetsbuch Jesu Christi

"Der Psalter ist das Gebetsbuch Jesu Christi im eigentlichen Sinne. Er hat den Psalter gebetet, nun ist Er Sein Gebet für alle Zeiten geworden. Wird es jetzt begreiflich, wie der Psalter zugleich Gebet zu Gott und doch Gottes eigenes Wort sein kann, eben weil der betende Christus uns hier begegnet? Jesus Christus betet den Psalter in seiner gemeinde. Seine Gemeinde betet auch, ja, Einzelne betet, aber er betet eben ... im Namen Jesu Christi. ... Weil Christus das Psalmengebet des Einzelnen und der Gemeinde vor dem himmlischen Thron mitbetet, vielmehr weil die Betenden hier in das Gebet Jesus Christi miteinfallen, darum dringt ihr Gebet zu Gottes Ohren. Christus ist ihr Fürbitter geworden."

Dietrich Bonhoeffer, Gemeinsames Leben.

Samstag, 15. November 2014

Wir Können Uns Selbst Nicht Retten

"Der Mensch kann aber erst dann vollständig gedemütigt werden, wenn er weiß, dass sein Heil gänzlich außerhalb seiner eigenen Kräfte, Absichten, Bemühungen und seines eigenen Willens, seiner Werke liegt und ganz und gar von der Entscheidung, der Absicht, vom Willen und Werk eines anderen abhängt, nämlich Gottes allein. Solange er sich nun einredet, dass er auch nur ein klein wenig zu seinem Heil beitragen kann, bleibt er im Vertrauen auf sich selbst und verzweifelt nicht vollständig an sich, demütigt er sich nicht vor Gott. Statt dessen nimmt er sich Ort, Zeit oder irgendein Werk vor oder hofft es oder wünscht es mindestens, mit dem er schließlich zum Heil gelange. Wer aber in keiner Weise daran zweifelt, er hänge ganz vom Willen Gottes ab, der verzweifelt gänzlich an sich selbst, der wählt nichts, sondern erwartet den wirkenden Gott. Der ist der Gnade am nächsten, dass er heil wird."
Martin Luther,
Ht: Theoblog.de

Donnerstag, 13. November 2014

Wieso Ist Die Welt So Vermasselt?

Unsere ersten Eltern sündigten, durch Satans Arglist und Versuchung verführt, indem sie die verbotene Frucht aßen. Es hat Gott nach seinen weisen und heiligen Ratschlüssen gefallen, ihre Sünde zuzulassen, da er die Absicht hatte, diese zu seiner eigenen Ehre zu ordnen. 
Durch diese Sünde sind sie aus ihrer ursprünglichen Gerechtigkeit und Gemeinschaft mit Gott gefallen, und wurden dadurch tot in Sünde, und in allen Teilen und Fähigkeiten des Leibes und der Seele gänzlich verdorben. Da unsere ersten Eltern die Wurzel der ganzen Menschheit sind, wurde ihrer gesamten Nachkommenschaft, die von ihr durch natürliche Zeugung abstammt, die Schuld dieser Sünde zugerechnet und derselbe Tod in Sünde und dieselbe verdorbene Natur auf sie übertragen. 
Aus dieser ursprünglichen Verdorbenheit, durch die wir zu allem Guten völlig unfähig, ungeschickt und im Gegensatz zu ihm stehend wurden und völlig zu allem Bösen hingeneigt sind, gehen alle tatsächlichen Übertretungen hervor.
Das Westminster Bekenntnis, Kapitel 6.

Mittwoch, 5. November 2014

Eine Ewige Quelle

"Es gibt endlose, bodenlose, grenzenlose Gnade und Barmherzigkeit [in Christus]... Wenn alle Welt, wenn ich es so sagen darf, von der freien Gnade, Barmherzigkeit und Vergebung trinken würden, ständig Wasser aus den Brunnen der Erlösung, wenn sie alle nur von einer einzigen Verheißung trinken würden, mit einem Engel nebenan, der laut ruft, "Trinkt, meine Freunde, trinkt reichlich, nimmt so viel Gnade und Vergebung, dass sie die Welt der Sünde in jedem von euch reichlich bedeckt", - ja wenn alle Welt so trinken würde, würde sie die Gnade der Verheißung nicht einmal um ein Haar sinken können. Es gibt genug Gnade für Millionen von Welten, gäbe es sie, denn sie fließt von einer ewigen, bodenlosen Quelle."

John Owen,

Dienstag, 4. November 2014

Du Kannst Beten!

"Jesus ist der ewige Sohn Gottes. Er ist immer in einer intimen, engen, liebenden Beziehung mit seinem Vater gewesen. Er ist der einzigartige Sohn, der nur das spricht, was Er von seinem Vater hört, und nur den Willen seines Vaters macht. Er ehrt den Vater und der Vater ehrt ihm.

Das alles ist weit weg von uns entfernt. So können wir Gott nicht erleben. Aber, doch so können wir Gott erleben! Denn Jesus lädt uns ein, seine Beziehung mit dem Vater mit ihm zu teilen. Durch den Glauben sind wir mit Christus vereint. Wir sind in ihm. Seine Beziehung mit dem Vater wird zu unserer Beziehung mit dem Vater. Seine Intimität mit dem Vater wird zu unserer Intimität mit ihm. Der Vater wird unsere Gebet genauso wenig ablehnen, wie die Gebete seines eingeborenen Sohnes Jesus."

"Beim "Vater unser" werden wir dran erinnert, dass dieses ein gemeinsames Gebet ist. Auch wenn wir allein beten, beten wir als Teil einer Familie. Aber dieses "unser" bezieht sich nicht nur auf dich und mich. Es geht um dich und Jesus. Wenn wir "Vater unser" beten, beten wir zum selben Vater als Jesus."

"Es ist eigentlich ein Fehler, auf Gebet zu schauen, als ob Gebet irgendwie ein Skill oder eine Fähigkeit wäre. Gebet ist was ein Kind macht, das seinen Vater um Hilfe bittet."


"Unsere Gebete sind immer gut genug, denn Christus ist gut genug. Im Gebet bringt Christus die ganze Leistung. Er macht unsere Gebete effektiv."

"Einst konnten wir nicht vor Gott im Gebet kommen, denn wir waren seine Feinden. ... Das Gebet ist nur möglich, weil Gott es möglich gemacht hat, ... und uns mit sich selbst durch Jesus versöhnt hat. Du kannst beten, weil du den perfekten Mittler hast, Jesus der Gottmensch."

aus Tim Chester, You Can Pray

Montag, 3. November 2014

Das Geheimnis Des Gebets

"Gebet fängt mit dem Vaterherz Gottes an"

"Das Geheimnis von großartigen Gebeten ist folgendes; du musst drei Dinge über Gott wissen:  
1. Gott der Vater, liebt es uns beten zu hören. 
2. Gott der Sohn macht jedes Gebet von uns angenehm vor Gott. 
3. Gott der Heilige Geist hilft uns beim Beten.  
Wenn du diese Dinge weißt, so wird alle deiner Gebete großartig."
Aus Tim Chesters hervorragenden Buch, You Can Pray. Hier liest man endlich, dass Gebet nicht in erster Linie um unsere Selbstleistungen geht, sondern um das Werk Christi am Kreuz. Er hat alles geschafft, sodass wir beten können.